+++ Was passiert mit Markt und Korso 2021 ? +++

Blumenkorso 2021 abgesagt – noch Hoffnung auf „kleinen Markt“?
Jetzt herrscht Klarheit: Der Blumenkorso Bad Ems – Deutschlands größte rollende Blütenschau wird auch im zweiten Pandemiejahr nicht durch die Kurstadt rollen. DAs war auch den Verantwortlichen des Bartholomäusmarktvereins (BMV) lange bewusst, allerdings galt es nach der jüngsten Vorstandssitzung noch Hürden zu überwinden.
Für den BMV als Ausrichter des Korsos im Auftrag der Stadt Bad Ems war die behördliche Anordnung dazu essenziell, um rechtliche Sicherheit und eine Handlungsgrundlage zu haben. Und diese hat Landrat Frank Puchtler geliefert: „Nach den derzeitig gültigen Bundes- und Landesregelungen zur Pandemie sind Großveranstaltungen wie der Blumenkorso in Bad Ems nicht zulässig“, so das Statement aus dem Kreishaus. Das Kreisrechtsamt hatte das Anliegen des Vereins entsprechend geprüft.
Zum Hintergrund: Steuerlich betrachtet ist der BMV ein „gewinnorientierter Betrieb“, so greifen für Bartholomäusmarkt und Korso kein Förder- oder Rettungsschirm, weshalb sich der Vorstand im vergangenen Jahr einer bundesweiten Entschädigungsklage angeschlossen hat. „Falls diese jemals Erfolg haben sollte, hätten wir aber alle Ansprüche verwirkt, wenn wir den Blumenkorso ohne behördliche Anordnung absagen würden“, erklärt der Vorsitzende Bernd Geppert. Doch auf Inzidenzzahlen im Sommer warten und dann kurzfristig absagen, kann sich der Verein nicht leisten. Deswegen hatte der Vorstand die Durchführung der Großveranstaltung jetzt in einer Eilentscheidung beantragt.
Normalerweise nämlich beginnen die ersten Ehrenamtler bereits im Mai mit dem Bau der insgesamt rund 25 Korsowagen, die mit 1,5 Milionen Blüten geschmückt immer am letzten Augustsonntag durch die Straßen ziehen. Das Material wird bestellt, die Blüten geordert, die ersten Rechnungen fallen an und klettern schnell in den fünfstelligen Bereich. So geschehen im vergangenen Jahr, als die Wagenbauer ihre Arbeit pandemiebedingt niederlegen mussten. „Kostenmäßig gibt es nur einen Weg: Ganz oder gar nicht“, erklärt Geppert. Das heißt: Wenn die Jungs und Mädels einmal losgelegt haben, gibt es finanziell kein Zurück. „Ein gebauter Korso, auch in Teilen, der anschließend nicht rollen kann, wäre für den Verein ein finanzieller Genickbruch.“ Insgesamt übrigens kosten Korso und Markt zusammen jedes Jahr eine gute Viertel Million Euro.
Während der Blumenkorso nun also offiziell abgesagt ist, schraubt der Verein rund um Marktmeister Willi Willig jedoch mit Hochdruck an einer abgespeckten Variante des Bartholomäusmarktes. „Wir wollen ein corona-konformes Konzept auf die Beine stellen, damit wir wenigstens einen kleinen Markt anbieten können“, erzählt Willig. „Das ist dann zwar weit entfernt von allem, was wir klassisch unter Bartholomäusmarkt in Bad Ems verstehen“, sagt er, aber es wäre zumindest ein Versuch, ein Stückchen der identitätsstiftenden Veranstaltung zu bewahren. „Es sind bereits einige Gespräche gelaufen und es gibt positive Signale, dass eine kleine Variante realisierbar ist“, zeigt sich der Marktmeister vorsichtig optimistisch.

Hier schon mal der Termin für 2022 zum Vormerken:

Bartholomäusmarkt:  26. bis 29. August/ Blumenkorso: 28. August ab 14 Uhr

Bleiben Sie gesund! – Ihr Vorstand des Bartholomäusmarktvereins Bad Ems e.V.